"Ambulantisierung" im Krankenhaus

08.07.2018 Wirtschaftlichkeit und Qualität sind die magischen Begriffe in der Krankenhauslandschaft. Der Gesetzgeber verlangt eine stetige Optimierung bestehender Krankenhausprozesse, u. a. eine sektorübergreifende Behandlung und die Einführung von Portalpraxen in den Krankenhäusern.

 

Die Vielzahl der ambulanten Behandlungen nimmt stetig zu. Zurzeit haben die Krankenhäuser von mindestens 4 bis zu 11 unterschiedliche ambulante Aufnahmemöglichkeiten, mit den entsprechenden Abrechnungsformen - in Abhängigkeit ihrer Fachlichkeit und Versorgungsstufe.

 

Diese zunehmende "Ambulantisierung" hat einschneidende Auswirkungen auf die tägliche Arbeit innerhalb der Organisation Krankenhaus. Mitarbeitende, insbesondere aus dem administrativen Bereich, stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen in der alltäglichen administrativen Krankenhausarbeit; u. a. sind dies: 

  • Nicht aktualisierte Standards im Aufnahme-, Behandlungs- und Entlassungsprozess
  • Fehlende Transparenz über die erbrachten Leistungen, beispielsweise durch unvollständige Dokumentation oder mangelnde interne Kommunikation
  • Fehlender Überblick über Prozessveränderungen, z. B. bei der Verzahnung von ambulanter zur stationären Behandlung und umgekehrt
  • Fehlendes aktualisiertes Wissen über Abrechnungsformen, die den Erlös steigern können
  • Und schließlich, die nur unzureichend angepassten Krankenhausinformationssysteme, die vielfach nur von gut ausgebildeten Experten richtig bedient werden können

Die entscheidenden Faktoren, um Wirschaftlichkeit und Qualität im Krankenhaus zu steigern, sind neben einer angemesseneen IT-Anwendungslandschaft, gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende. Nicht zuletzt ist auch zunehmend der demographische Faktor spürbar. Gerade ältere Mitarbeitende fühlen sich durch den Veränderungsdruck belastet.

 

Neben der notwendigen Aufnahme des Ist-Zustandes bzgl. Prozessen und deren Aktualisierungszyklen, der Kennzahlen zur stationären und ambulanten Behandlung ist es besonders notwendig, Mitarbeitende zu befähigen, eigenständig den stetigen Optimierungsprozess aktiv zu gestalten.

 

Erfahrungen zeigen, dass dies unter Einbeziehung der betroffenen Mitarbeitenden und partieller externer Begleitung gut und nachhaltig erreicht werden kann.

 

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